Th. sirtalis sirtalis "axantisch" geboren


Aus einer Verpaarung zweier kanadischer Flames entstanden im Jahr 2020 drei ungewöhnlich gefärbte Jungtiere.

Insgesamt war das Wurfergebnis relativ schlecht. Es wurden 7 lebende Jungtiere, 10 Wachseier und eine Totgeburt abgesetzt. Sämtliche Jungtiere waren ausserdem sehr klein.

Eines der drei ungewöhnlichen Jungtiere verstarb leider nach kurzer Zeit.

Die verbliebenen beiden Tiere machten bei der Aufzucht keine weiteren Probleme und es stellte sich heraus das es sich um ein Männchen und ein Weibchen handelte.

Bei näherer Betrachtung konnten folgende Unterschiede zu den gewöhnlichen kanadischen Flames beobachtet werden:

- keinerlei Rotfäbung,

- strahlend weisse Bauchschuppen und Lippenschilde,

- eine tiefschwarze Iris die nur bei genauem Hinsehen durch eine feine silbrig-weisse       Umrandung von der Pupille abgegrenzt ist,

- Insgesamt erscheinen die Tiere wie auf einer schwarz-weiss- Fotografie.

Eines der beiden Jungtiere

Da wir in der Vergangenheit oft die Erfahrung gemacht haben das sich die Rotfärbung bei den jungen Flames erst entwickelt, wollten wir erstmal abwarten was sich farblich noch verändert.

Tatsächlich wurden die Tiere dann im laufe der Zeit etwas farbiger und es entwickelten sich leichte orange-rote Seitenstreifen.

Eines der Jungtiere im Alter von wenigen Wochen. Erste Röttöne lassen sich erahnen.

Die oben genannten Merkmale und das langsam auftretende Rot ließ uns auf den Schluss kommen, dass es sich um axantische Tiere handeln musste. Uns waren bis dahin keine solchen Tiere bekannt und wir vermuteten das es sich hierbei um eine spontane Mutation handeln könnte. Eine weitere Recherche im Internet und persönliche Gespräche brachten dann ein wenig Licht ins Dunkel.

Axantische Tiere von Th. sirtalis sirtalis kommen im selben Gebiet wie die kanadischen Flames vor. Entsprechend wahrscheinlich ist es also, dass hier lange Zeit versteckte Gene plötzlich wieder aufgetaucht sind.

 

Leider konnten wir keine Informationen darüber finden ob, und wenn ja wie, sich diese Gene weitervererben.

Aus der Kreuzung der beiden Tiere entstanden dieses Jahr (2022) insgesamt 10 Jungtiere, welche allesamt die gleichen Merkmale wie die Elterntiere aufweisen.

Da beide Elterntiere der Ursprungstiere gewöhnliche kanadische Flames waren, knapp 1/4 der Jungtiere mit den ungewöhlichen Merkmalen geboren wurden und die Rückkreuzung der Jungtiere nur solche ergeben haben ist sichergestellt das sich axantische Tiere nach den Mendelschen Regeln vererben.

"axantische" Jungtiere aus dem Wurf 2022, kurz nach der Geburt