Aufzucht von Jungtieren


Da die Aufzucht von Jungtieren nicht immer ganz einfach ist, geben wir euch hier einen Einblick in unsere Vorgehensweise.

 

Strumpfbandnattern sind bei der Geburt in der Regel recht klein, besonders im Vergleich zu anderen Schlangen wie z.B. Pythons oder Boas.

Leider erleben wir immer wieder, insbesondere auf Börsen, wie die Größe der angebotenen Tiere den einen oder anderen davon abschreckt, diese tollen Schlangen zu halten. Wenn der Halter ein paar Dinge beachtet, sind die  auftretenden Sorgen absolut unberechtigt und die Jungtiere machen keine besonderen Probleme bei der Aufzucht.

Dennoch haben wir persönlich uns dazu entschieden unsere Nachzuchten erst in einem Alter von etwa einem halben Jahr abzugeben. Die meisten Jungtiere sind bis dahin schon deutlich gewachsen und auch sicher stabil und futterfest. Jungschlangen welche eher zögerlich fressen oder auch noch nicht so gut abgewachsen sind, werden von uns auch erst später abgegeben.

 

Hat man sich nun entschieden eine junge Strumpfbandnatter zu pflegen oder hat auch vielleicht selbst Strumpfbandnattern- Nachwuchs bekommen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Aufzucht das richtige Terrarium. Es bringt nichts, eine so kleine Schlange in ein großes Terrarium von z.B. 1,0m x 0,5m zu setzen.

Eine Grundfläche von 30cm x 30cm ist für die ersten paar Monate absolut ausreichend und bietet bis zu 5 Jungschlangen Platz.

ein weiterer wichtiger Faktor ist das Klima. Die Grundtemperatur sollte für die meisten Arten etwa 24- 26°C betragen, am Wärmeplatz dürfen es gern 32°C sein. Die Tiere werden sich dann ihren optimalen Temperaturbereich selbst aussuchen und insbesondere nach der Fütterung gerne den Wärmeplatz nutzen.

Wir halten unsere Jungtiere ins selbst gebauten Becken mit den Maßen 28cm x 28cm x 30cm. Diese sind aus 19mm starker Spanplatte gefertigt und verfügen über einen doppelten Boden, in dem im hinteren Bereich ein Heizkabel verläuft.

Mit dieser Bauart haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, sie ermöglicht es mit wenig Aufwand verschiedene Temperaturzonen zu schaffen. Als Lichtquelle nutzen wir LED- Einbaustrahler mit 570 Lumen in der Lichtfarbe Warmweiss.

Die meisten werden sicherlich auf die handelsüblichen Spinnenwürfel zurückgreifen.

Bei diesen empfiehlt es sich den Deckel sowie Seiten- und Rückwände mit dicker Pappe oder Korkplatten abzukleben. Dies dient zum einem der Wärmeisolierung aber auch dem Sicherheitsgefühl der Tiere. ( Die vorhandenen Lüftungsflächen dürfen natürlich nicht abgeklebt werden)

Die Einrichtung der Becken sollte relativ einfach gehalten werden. Es sollten nicht zu viele Einrichtungsgegenstände verwendet werden. Als Bodengrund sollte Küchenpapier verwendet werden, dieses ist hygienisch, einfach auszutauschen und auch sehr preiswert. Holzspäne, Erde oder Sand und ähnliches würde ständig am Futter haften bleiben und dazu führen das die Schlangen das Futter wieder ausspucken, oder im schlimmeren Fall, beim verschlucken die Gesundheit gefährden.

Wir nutzen als weitere Einrichtungsgegenstände ein paar Laubblätter als Deckung sowie ein bis zwei Steine als Häutungshilfe. Hinzu kommen noch ein paar Stränge einer Kunstpflanze, getrocknete Zweige vom Haselnussstrauch und an der Rückwand befestigte Borkenstücke. Eine Flache Wasserschale aus Glas oder Kunststoff macht die Einrichtung komplett.

Alle unsere Aufzuchtbecken sind auf diese Weise eingerichtet, dadurch haben wir unsere Tiere jederzeit im Blick. Die meiste Zeit verbringen die Tiere auf den angeklebten Borkenstücken. Sollten wir feststellen das sich die Tiere ständig unter den Küchentüchern verstecken entfernen wir dieses. Auf Versteckmöglichkeiten auf dem Boden verzichten wir ausser dem Laub gänzlich. Auf regelmäßiges sprühen können wir mit dieser Einrichtung verzichten, es kommt so gut wie nie zu Häutungsschwierigkeiten.

Der Bodengrund wird bei uns wöchendlich gereinigt, durch die damit einhergehende regelmäßige Handhabung sind unsere Jungtiere auch schnell an die Hand gewöhnt.

 

 

Das umstrittenste Thema bei der Aufzucht ist die Fütterung.

Wie diese unserer Meinung nach am besten durzuführen ist, findest du hier

 

Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass das Terrarium natürlich mit der Zeit mitwachsen muss. Wir überführen unsere Nachzuchten nach etwa 3-4 Monaten in größere Becken  it eit einer Grundfläche von ca 55cm x 30cm. Die Einrichtung bleibt im Prinzip gleich, allerdings beginnen wi,r je nach Größe der Tiere ab ca einem halben Jahr, die Tiere auch an den zukünftigen Bodengrund zu gewöhnen. Hierzu wird anfangs eine kleine Menge Bodengrund mit in das Terrarium eingebracht. Der Anteil an Bodengrund wird stufenweise erhöht, bis die Tiere schließlich komplett auf dem Substrat gehalten werden.