Selektionszucht bei Thamnophis sirtalis concinnus


An dieser Stelle möchte ich einen Überblick geben wie ich im Laufe der Jahre durch Auswahlzucht den Rotanteil meiner Tiere deutlich intensivieren konnte.

 

Meine ersten Tiere konnte ich 2007 in Hamm erwerben. Ich kaufte jeweils ein Pärchen dieser schönen Schlangen bei verschiedenen Züchtern.

Das erste pärchen zeichnete sich durch kräftige Rottöne und einen auffallend gelben Dorsalstreifen aus. die Roten Flecken waren klar abgegrenzt zu einer attschwarzen Grundfärbung. Die Färbung der Köpfe war auf der Oberseite kräftig rotbraun und hellte zu den Lippenschilden sowie zum Hals hin in ein leuchtendes rot auf.

 

Das zweite Pärchen unterschied sich deutlich in Färbung und Zeichnung, der Rückenstreifen wies eine leuchtend türkis- blaue Färbung auf und die roten Flecken an den Seiten waren sichtbar kleiner. Die Kopffärbung war bei diesen Tieren auch weniger rot. Insgesamt waren diese Tiere jedoch (besonders durch den Rückenstreifen etwas Kontrastreicher.

Bilder der Ausgangstiere.  Die unterschiede in Färbung und Zeichnung lassen sich gut erkennen.

Nachdem sie dann nach drei Jahren die Zuchtreife erreicht hatten musste ich mir Gedanken machen in welche Richtung ich mit meiner Zucht gehen wollte.

Mein Hauptaugenmerk legte ich dabei auf die Intensivierung des Rotanteils. Ausserdem war es mir wichtig die beiden verschiedenen Rückenstreifen zu erhalten und insbesondere bei den Tiere mit dem blauen Streifen den Rotanteil zu erhöhen.

 

In der ersten Zuchsaison (2010) habe ich dann zuerst einmal die beiden Pärchen quer verpaart um Inzucht gleich bei der Bildung der Zuchtgruppe zu vermeiden. Glücklicherweise waren direkt beide Verpaarungen erfolgreich und es wurden insgesamt 28 Tiere geboren.

Aus diesen beiden Würfen habe ich dann einige Tiere zurückbehalten um mit diesen dann in der Zukunft weiter zu züchten. Ich wählte die Tiere mit größter Sorgfalt aus um sicher zu gehen das ich auch wirklich die Tiere behalte, die meinen Zuchtzielen am nächsten kommen. Das ist gar nicht so einfach wie es vielleicht klingen mag, insbesondere wenn man wie ich damals, keinerlei Erfahrung mit der farblichen Entwicklung der Jungtiere hat. Immer und immer wieder schaute ich mir die Tiere genauestens an, bevor ich mich entschieden habe.

Betrachte ich meine heutigen Zuchttiere, habe ich damals meiner Meinung nach die richtige Wahl getroffen.

 

Jungtiere aus 2010. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Nun galt es wieder die zurückbehaltenen Tiere zur Zuchtreife zu bringen um mit diesen weiter züchten zu können. Wie auch bei den Ausgangstieren kam es zu keinen Problemen bei der Aufzucht, sodass diese dann 2014 mit inzwischen hinzugekauften blutsfremden Tieren verpaart werden konnten. Selbstredend wurde auch bei diesen Tieren darauf geachtet das die entsprechenden Merkmale der Tiere zu meinen Zuchtbemühungen passen. 

Die Jungtiere die dann 2014 geboren wurden, kamen meinen Vorstellungen schon deutlich näher, die roten Seitenflecken kamen schon weiter an den Dorsalstreifen heran, Die Rotfärbung war insgesamt kräftiger und das rot-braun der Köpfe wich allmählich immer mehr einem satten rot.

 

Eigene Nachzucht von 2014. 

Dasselbe Tier 2017.

2017 wollte ich dann wieder frisches Blut in meine Zuchtgruppe bringen. Von einer jungen Dame kaufte ich ein Männchen das als sehr rotes Tier angepriesen wurde. Ich hatte vorab keine Bilder des Tieres gesehen, umso erstaunter war ich dann als das Tier bei mir ankam.

Anfangs war ich etwas enttäuscht, denn das Tier war alles andere als sehr rot! Allerdings hatte es eine andere besondere Auffälligkeit, nämlich einen strahlend, stahlblauen Rückenstreifen. Ich behielt also dieses Männchen für meine Zucht und konnte ihn 2019 das erste mal zur Paarung einsetzen.

DAs als "high-red" angepriesene Männchen. Die schlechten Lichtverhältnisse auf diesem Bild werden dem Tier leider nicht gerecht.

In diesem Jahr konnte ich dann die ersten wirklich roten Tiere mit blauem Rückenstreifen und hohen Rotanteil züchten. Ausserdem ist der Rotanteil bei den Tieren mit dem gelben Rückenstreifen mittlererweile soweit rausgezüchtet, das sich die ersten orange-roten Bereiche auf den Dorsalstreifen ausgeweitet haben. Dies betrifft insbesondere den Halsbereich sowie den Schwanz der Tiere.

Natürlich habe ich auch von diesen Würfen wieder die schönsten Tiere zurückbehalten, mit denen ich dieses Jahr (2022) das erste mal gezüchtet habe.

 

Es bleibt also spannend, wohin die Reise mit den "high-red" concinnus noch gehen wird.